Schlüsselwörter
Bedeutung und Verständnis
AAPV
Die AAPV (Allgemeine Ambulante Palliativversorgung) ist ein Konzept der medizinischen und pflegerischen Versorgung für schwerstkranke, unheilbar erkrankte Menschen, die zu Hause betreut werden. Ziel der AAPV ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem Schmerzen und andere belastende Symptome gelindert werden, und sie in ihrer letzten Lebensphase umfassend zu unterstützen. Hierbei arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Hospizhelfer und andere Fachkräfte eng zusammen, um den Patienten und deren Angehörigen eine ganzheitliche Betreuung zu bieten, die sowohl körperliche, psychische als auch soziale Bedürfnisse berücksichtigt.
Brückenschwestern
Der Name „Brückenschwester“ kommt daher, dass eine Brücke zwischen dem Patienten, seinem Umfeld und allen beteiligten Institutionen geschlagen werden soll, um die Versorgung zuhause zu optimieren. Die Brückenschwestern unterstützen mittels telefonischer Beratung die Hausärzte und andere Fachkräfte. Zudem führen sie auch Hausbesuche bei den Patienten zuhause oder im Pflegeheim durch, um sich vor Ort einen Eindruck über die vorhandene und noch benötigte Versorgung zu verschaffen.
Hospizbegleiter
Hospizbegleiter sind ausgebildete Personen, die sich ehrenamtlich engagieren Sterbende und deren Angehörige zu unterstützen. Die Hospizbegleiter nehmen sich ca. 2-3 Stunden wöchentlich Zeit (nach Absprache auch deutlich mehr) und besuchen nach Anfrage schwerstkranke und sterbende Menschen zu Hause, in Alten- und Pflegeheimen, im stationären Hospiz oder auf der Palliativstation. Sie führen Gespräche, bieten praktische Unterstützung, machen Spaziergänge, lesen vor oder sind manchmal einfach nur da. Sie geben damit nicht nur den erkrankten Menschen die Möglichkeit, einen anderen Alltag zu erleben und mit jemanden zu sprechen, der nicht betroffen ist. Auch An- und Zughörige werden entlastet, können die Zeit für sich nutzen oder sich ebenfalls mit den Hospizbegleiter austauschen. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter sind in Hospizvereine, Hospize, ambulanten Hospizpflegeeinrichtungen oder ähnlichem eingebunden. Sie werden fachlich begleitet und unterstützt.
Hospiz
Ein Hospiz ist eine vom Krankenhaus oder Seniorenheim unabhängige stationäre Einrichtung. Menschen mit unheilbaren Erkrankungen wird dort ein würdiges Leben und Sterben in vertrauter Umgebung ermöglicht. Hospize sind besonders auf die Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender Menschen ausgerichtet, bei denen eine ausgeprägte Symptomlast (wie Schmerzen, Atemnot, Erbrechen, Unruhe und Ängste) vorliegt und daher eine Versorgung zuhause oder im Pflegeheim nicht möglich ist. Die Finanzierung erfolgt zu 95% über die Pflegekassen, der Restbetrag wird meist über Spenden abgesichert, so dass für die Patienten keine zusätzlichen Kosten zu bewältigen sind.
Palliativ
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „ummanteln“. Dies soll den schützenden Mantel darstellen, der um die Patienten ausgebreitet wird, um sie vor übermäßigen medizinischen Maßnahmen am Lebensende zu bewahren. Der Fokus einer palliativen Begleitung liegt auf der Reduktion belastender Symptome, die Grunderkrankung ist weit fortgeschritten und nicht mehr behandelbar. Die Erhaltung einer bestmöglichen Lebensqualität bis zum Schluss ist ein wichtiges Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein ganzheitliches Behandlungskonzept angewendet, das neben palliativmedizinischen Kriterien auch die palliative Pflege, psychosoziale Begleitung sowie die spirituelle Begleitung beinhaltet. Auch die Bedürfnisse und Sorgen der An- und Zugehörigen werden wahrgenommen und in das Behandlungskonzept eingebunden.
SAPV
In der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Seelsorger in einem multidisziplinären Team zusammen, um Hausärzte in der ambulanten Versorgung von schwerkranken und sterbenden Patienten mit komplexer Symptomatik zu unterstützen und eine unerwünschte Krankenhauseinweisung in der letzten Lebensphase zu vermeiden. Das Team ist für die betreuten Patienten über eine 24h-Rufbereitschaft rund um die Uhr erreichbar, um jederzeit auch bei unerwartet auftretender Symptomatik einen kompetenten Ansprechpartner an der Seite zu haben.
Rote Hand
Die „Rote Hand“ ist nichts anderes als der plakative Hinweis, dass dieser Patient zusammen mit seinem Hausarzt reflektiert und festgelegt hat, wie er am Ende seines Lebens im Notfall oder in einem aktuell kritischen Zustand wirklich behandelt werden möchte – und bringt damit den Patientenwillen deutlich zum Ausdruck. Er lehnt eine Ausweitung der Therapie und vor allem eine erneute Krankenhauseinweisung ab. Er möchte selbstbestimmt und in Würde zuhause oder im Heim sterben.